Kryptowährungen sind Währungen und keine Spekulationsobjekte.

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9/11/2018 2:42:02 PM

Bitcoin ist und bleibt noch lange die Leitwährung für den ganzen Kryptomarkt.

Der Kryptomarkt ist gerade dabei sich neu zu ordnen.

Nachdem vor allem Bitcoin zum Ende des letzten Jahres einen wahren Hype ausgelöst hat, kamen dort durch volle Blöcke und einen noch volleren Mempool schnell die Ernüchterung und noch schneller die tiefroten Zahlen.

Der Bitcoinpreis liegt zwar immernoch auf einem hohen Niveau, aber von Zahlen wie Ende 2017 kann man momentan nur träumen. Wirklich erholt hat sich der Bitcoin seit dem nicht mehr. Nicht nur das: Aktuell geht es dem gesamten Kryptomarkt sogar regelrecht schlecht.

Dies bezieht sich nicht nur auf Bitcoin, aber Bitcoin ist und bleibt noch lange die Leitwährung für den ganzen Kryptomarkt.

Viele Gedanken wurden dazu bereits gemacht, ob es nun an den bisher gescheiterten ETF Anträgen lag, an den Silk Road/Mt. Gox Coins die gerade bewegt werden oder daran das die Krisen in den Ländern gerade nicht groß genug sind und die Leute nicht genug in Bitcoin flüchten.
Fakt ist: Der Bitcoinpreis ist weit weg von dem was Spekulanten und Kaffeesatzleser bisher vorhergesagt haben.

Jeder kann es vom Tellerwäscher zum Millionär schaffen. Jeder. Aber eben nicht alle.

Und was denke ich ist der Grund? Wir.

Wir, die wir Kryptowährungen als reines Spekulationsobjekt betrachten um damit reich zu werden.
Wir, die wir glauben ohne Arbeit von Zuhause aus reich zu werden, während die anderen, die Doofen, eben jene die noch nicht auf den Kryptowährungszug aufgesprungen sind, bis zum Ende aller Zeiten (oder zumindest ihres Lebens) arbeiten müssen.
Wir, die wir die Währung horten, weil wir hoffen und glauben das sie mal mehr Wert sein könnte.

Sicherlich gibt und gab es Leute die mit Kryptowährungen reich geworden sind. Diese haben aber meistens mehr investiert als nur ein paar Euro und haben auch harte Zeiten durchlebt, bei denen die meisten vor Panik schon wieder alles verkaufen würden.
Ein paar wenige die uns gezeigt haben: Jeder kann es vom Tellerwäscher zum Millionär schaffen. Jeder. Aber eben nicht alle.

Be your own bank. Danke, aber nein danke.

Die Zeiten in denen man mit Kryptowährungen über nacht reich werden kann, sind lange vorbei. Der Preis wird dabei nur noch langsam steigen, kann aber nach unten weiterhin stark fallen.
Der Grund dafür: Bitcoin ist nichts wert.

Abgesehen von wenigen Möglichkeiten Bitcoin wirklich zu nutzen um damit Waren oder Dienstleistungen zu kaufen, es also wirklich als Währung zu benutzen, ist der Wert eines Bitcoin aktuell sehr sehr gering.

Und bitte: Jetzt nicht das Argument das Bitcoin nur eine Zahl in einer Datenbank ist und diese generell nichts Wert sein können.
Der Euro ist zum größtenteil auch nur noch eine Zahl in einer Datenbank. Dennoch würde sich vermutlich jeder freuen wenn ich durch die Fußgängerzone gehe und 50 Euro Scheine verteile. Eben weil wir dem Euro einen Wert beimessen. Weil wir mit dem Euro etwas anfangen können.

 

Bitcoin hingegen ist in meinen Augen momentan nichts anderes als ein Spekulationsobjekt. Eine Möchtegern-Goldmine, die unzählige male gehardforked wurde, damit sich ein paar wenige nochmal eine goldene Nase verdienen können. Geführt hat dies nur zu weiteren wertlosen Coins.

Sicherlich wird der Preis ansteigen sollte es irgendwann mal ETFs und Co. geben und vermutlich werden dann immer mehr Geschäfte und Personen anfangen Bitcoin zu nutzen, aber erst mit der Benutzung wird der Preis richtig Fahrt aufnehmen.

Schlimmer dabei ist aber noch: Bitcoin wird gerade von den Leuten als Spekulationsobjekt gehalten, die seit der Banken- und Finanzkrise von den Banken umso mehr enttäuscht sind. Dabei verhalten sie sich aktuell nicht sehr viel besser. Sie spekulieren zwar (hoffentlich) nicht mit dem Geld anderer Leute, aber dennoch versuchen sie reich zu werden ohne eigene Ideen und ohne viel Arbeit zu investieren auf dem Rücken anderer, nämlich derer die bereit sind noch mehr zu investieren als man selbst.

Sie machen damit genau das womit Bitcoin immer geworben hat: Be your own bank. Danke, aber nein danke.

Altcoins taugen in den meisten Fällen (noch) nichts.

Theoretisch bietet Bitcoin dabei fast alles was notwendig wäre: Geringe Inflation, langfristig sogar deflationär und durch Lightning schnelle Transaktionen für das wahre Leben.

Natürlich gibt es technisch noch bessere Coins und unzählige Alternativen zu Bitcoin. Aber mit den meisten kann man noch viel weniger anfangen als mit Bitcoin.

Oder kann mir jemand ein Geschäft nennen bei dem ich mit "HealthyWormCoin" Lebensmittel einkaufen kann? Nicht lachen. Diesen Coin gibt es wirklich.
Altcoins taugen in den meisten Fällen (noch) nichts. Die wenigen (rühmlichen und gleichzeitig auch unrühmlichen) Ausnahmen erwähne ich in einem späteren Beitrag.

Während viele gerne große Börsengurus zitieren denen sie nacheifern wollen, vergessen sie dabei, dass sie etwas zu einem höheren Preis verkaufen wollen, mit dem man nur sehr begrenzt etwas anfangen kann.

Wenn man langfristig etwas an Kryptowährungen verdienen will, dann muss man sie nutzen. Man muss bei Menschen und Geschäften anfragen ob sie bereit sind Kryptowährungen zu nutzen. Und nur wenn genug Leute dies machen, kann man langfristig mit Kryptowährungen etwas anfangen. Und dann kann man sie langfristig auch als sicheres Spekulationsobjekt betrachten. Denn der Preis für ein Gut das man braucht, kann niemals auf Null sinken.

Als Währung allerdings taugt momentan weder Bitcoin noch eine andere Kryptowährung. Denn sie werden in den meisten Fällen nicht genutzt. Und um es spitz zu formulieren: Eine Währung die nicht benutzt wird, ist tot.

Bild: https://www.pexels.com/photo/two-person-holding-bitcoin-1266022/

Wir sollten also endlich anfangen Kryptowährungen im großen Stil auch auszugeben und dabei auch die Kryptoblase durchbrechen.

Und gerade dann wird der Preis einer mengenbegrenzten Kryptowährungen keine Grenzen mehr kennen...